Tumortherapie

Blasentumorerkrankung

Blasentumoren machen sich meist durch sichtbare Blutbeimengungen zum Urin beim Wasserlassen bemerkbar. Jede solche Blutung, insbesondere wenn sie keine Schmerzen verursacht, lässt den Verdacht auf einen Blasentumor aufkommen!

Erkannt wird der Tumor entweder schon durch Ultraschall- bzw. Röntgenuntersuchung der Blase oder (spätestens) bei einer Blasenspiegelung. Man erkennt meist an der Blaseninnenseite Blumenkohl- oder korallenstockartige Gewächse von ganz unterschiedlicher Größe und Ausdehnung, teils auch gehäuft an verschiedenen Stellen.

Wird ein Blasentumor erkannt, so ist ein operativer Eingriff (Resektion = TUR) erforderlich, der im Krankenhaus vorzunehmen ist. Ziel des Eingriffs, der durch die Harnröhre, also von innen erfogt, ist es, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen und mikroskopisch zu beurteilen. Entscheidend ist die nur mikroskopisch mögliche Unterteilung in oberflächliche (d.h. nur die Schleimhaut betreffende) und tiefreichende (d.h. in die Blasenwandmuskulatur eingewachsene) Blasentumoren.

Ein oberflächlicher Blasentumor wird durch die genannte Operation durch die Harnröhre behandelt und oft geheilt. Unter Umständen sind auch wiederholte derartige Operationen erforderlich, weil solche Tumoren stark zum Nachwachsen bzw. Wiederauftreten neigen. Durch eine sogenannte Instillationsbehandlung kann manchmal dem Wiederauftreten begegnet werden, indem wiederholt ein bestimmtes Medikament durch die Harnröhre in die Blase eingefüllt wird. Dies wird in aller Regel ambulant in der Praxis in den auf die Resektion folgenden Wochen vorgenommen.

Tiefreichende Blasentumoren lassen sich durch Operationen durch die Harnröhre nicht bzw. nicht ausreichend behandeln. Eine Heilung ist nur durch vollständige operative Entfernung der gesamten Harnblase möglich – ein Eingriff, der aufgrund seiner Ausdehnung und des auch mit der operativen Harnableitung verbundenen Aufwandes gut belastbaren, ansonsten gesunden Patienten und großen, spezialisierten urologischen Krankenhausabteilungen vorbehalten bleiben wird.

Wichtig nach allen Blasentumoroperationen ist eine regelmäßige urologische Nachsorge. Diese besteht insbesondere in regelmäßigen Kontrolluntersuchungen inklusive Blasenspiegelung. Evtl. nachwachsende Tumoren sollten frühzeitig erkannt und wiederum operiert werden. Bei nicht wenigen Patienten kann durch konsequente Nachsorge und ggf. auch wiederholte Resektion die Blasentumorerkrankung etliche Jahre lang „im Griff“ bleiben und die Blase als Harnspeicherorgan erhalten werden.

Harnblasenkarzinom

3% aller bösartiger Tumoren sind Harnblasenkarzinome.

70% der Patienten kommen initial mit einem papillären oder flachen (in situ) Tumor (Ta, Tis, T1) zur Untersuchung, während 30% primär einen bereits in die Muskulatur vorgewachsenen (T2 – T4) Tumor haben.

Bei oberflächlichen Blasenkarzinomen steht die Diagnostik des lokalen Tumors im Vordergrund. Anders verhält es sich bei muskelinvasiven Tumoren: hier ist die Frage der Organüberschreitung und Metastasierung für den Behandlungsplan von Bedeutung.

Die typischen Symptome für das Harnblasenkarzinom sind die schmerzlose Makrohämaturie oder, wenn auch seltener, eine irritative Miktion.